Sozialpädiatrisches Zentrum
Im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) in Potsdam – eine ärztlich geleitete ambulante Einrichtung – bieten wir eine interdisziplinäre Diagnostik, Begleitung und Therapie für Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsauffälligkeiten, chronischen neurologischen Erkrankungen und mit angeborenen oder erworbenen Behinderungen von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr an und beraten deren Eltern und andere Bezugspersonen.
Das können wir für Ihr Kind tun
Unser Behandlungsspektrum
Wir behandeln Kinder und Jugendliche mit:
- Auffälligkeiten in der Entwicklung von Sprache, Motorik, Kognition/Intelligenz, Verhalten/Emotion
- neurologischen Erkrankungen, wie Epilepsie, Zerebralparese, neuromuskuläre Erkrankungen, Mehrfachbehinderungen, Weiterbetreuung nach Schädel- und Hirnverletzungen, chronische Kopfschmerzen, Spina bifida
- Entwicklungsrisiko nach Frühgeburt und/oder perinatalen Komplikationen
- Störungen von Sprache, Sprechen, Stimme, Schlucken und Nahrungsaufnahme
- Genetisch bedingten Entwicklungsstörungen/Erkrankungen
- Psychischen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten
- Autismus
- Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (ADHS)
- Störungen exekutiver Funktionen
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Das Magazin PotsKids! erklärt
Was tut eigentlich das SPZ?
Entwicklung verläuft sehr individuell. Doch wenn Eltern darauf aufmerksam (gemacht) werden, dass sich ihr Kind anders entwickelt als die Altersgenossen, steht meist eine genaue Betrachtung des Entwicklungsstandes an. Wir haben mit der Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Schwerpunkt Neuropädiatrie, Dr. med. Mona Dreesmann über die Angebote des Sozialpädiatrischen Zentrums Potsdam gesprochen.
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Diagnostik und Therapie bei Lernproblemen und Störungen schulischer Fertigkeiten
Aufgrund der hohen Nachfrage und den hiermit einhergehenden langen Wartezeiten bzgl. einer Vorstellung in unserem SPZ verweisen wir bei folgenden Fragestellungen auf Schulpsycholog*innen und Sonderpädagog*innen, Kinder- und Jugendpsychiater*innen, Psycholog*innen sowie Psychologische Psychotherapeut*innen:
- Isolierte (ohne andere Erkrankungen) Lernprobleme
- Isolierte (ohne andere Erkrankungen) Störung schulischer Fertigkeiten: Lese-Rechtschreib-Schwäche, Matheschwäche
Kinder mit ADHS, Verhaltensauffälligkeiten und emotionalen Probleme bis zum 6. Lebensjahr können jederzeit angemeldet werden. Für Kinder und Jugendliche ab dem 6. Lebensjahr ist eine Vorstellung bei dieser Fragestellung nur möglich, wenn eine neurologische Grunderkrankung vorliegt.
Die Diagnostik zur Einschätzung der Schulreife erfolgt bei der Schuleingangsuntersuchung bzw. durch die zuständigen Sonderpädagog*innen. Die Abklärung von Hochbegabung sollte ebenfalls im schulischen Kontext bzw. an speziellen Beratungsstellen erfolgen.
Mehrbereichsdiagnostik und -therapie
Im SPZ in Potsdam führen wir je nach Fragestellung eine umfassende interdisziplinäre Diagnostik durch So können wir die aktuelle Entwicklung des Kindes einschätzen und mögliche Ursachen abklären. Gemeinsam mit den Eltern und Bezugspersonen erstellen wir ein Behandlungsplan.
Die Ärztin im SPZ koordiniert die Behandlung (Diagnostik und Therapie) des Kindes. Hierzu führt sie eigene Untersuchungen durch, benötigt aber immer auch Informationen und Ergebnisse anderer Mitarbeitender im SPZ. Die Ärztin erhebt eine ausführliche Krankengeschichte über Schwangerschaft, Geburt, Entwicklung, Krankheiten, familiäre Erkrankungen sowie Stärken und Schwächen des Kindes. Die Ärztin erfragt auch die soziale Situation des Kindes.
Während des Gesprächs beobachtet die Ärztin das Verhalten des Kindes. Es schließt sich die körperliche und neurologische Untersuchung an. Die Ärztin bespricht mit den Eltern ihre erste Beurteilung und möglicherweise eine erste Verdachtsdiagnose und legt weitere Untersuchungsschritte fest.
- medizinische Diagnostik: Hörtest, Blutentnahme, EEG-Ableitung, Hinzuziehen weiterer Fachärzte, etc.
- Hinzuziehen anderer SPZ- Mitarbeiter*innen: z.B. Intelligenzdiagnostik Psycholog*innen, Sprachtest durch die Logopäd*innen, Beratung durch die Sozialarbeiter*innen
- gemeinsame Vorstellung des Kindes mit den in das SPZ kommenden Konsilärzten aus den Fachbereichen: Humangenetikk, Neuroorthopädie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, Kinderradiologie
Wenn alle Ergebnisse vorliegen, gibt es ein gemeinsames Gespräch mit den Eltern. Hier werden Befunde ausgewertet und Behandlungs- und Fördermöglichkeiten aufgezeigt. Hier gilt nicht unbedingt: Viel hilft viel! Denn: das Kind wird individuell in seinem familiären Umfeld gesehen und nicht auf seine medizinische Diagnose reduziert.
Einige Kinder bedürfen einer medikamentösen Behandlung, z.B. bei Epilepsie und ADHS, manche werden im SPZ mit Hilfsmitteln versorgt und wieder anderen werden medizinische Therapien von den Ärzt*innen von den Ärzten verordnet.
Unsere Angebote:
- umfassende Diagnostik bei allen psychischen Auffälligkeiten, wie AD(H)S, emotionale Störungen, Autismus, Intelligenzminderung
- psychologische Begleitung von Eltern, deren Kinder von körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung betroffen sind
- psychologische Begleitung von Kindern und Jugendlichen
- Elterntrainings, wie Stepping stones Triple P
- Epilepsieschulung Flip & Flap
- Kopfschmerzgruppe „Stopp den Kopfschmerz“
Vorstellungsgründe:
Auffälligkeiten in der Entwicklung bezogen auf:
- emotionale Entwicklung
- kognitive Entwicklung und Intelligenz
- Verhalten
- schulische Anforderungen
- Konzentration und Belastbarkeit
- körperliche und chronische Erkrankungen
Mitarbeiterinnen mit Zusatzqualifikation:
- Psychologische Psychotherapeut*innen (Tiefenpsychologisch fundiert)
- Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut*innen (Verhaltenstherapie)
- Ehe-Familie- Lebens- und Erziehungsberatung
- Autismus
- Diabetes mellitus
- Epilepsie
Unsere Angebote:
- Diagnostik, einschließlich standardisierter Testverfahren
- Hörscreening (Ableitung Otoakustischer Emissionen – DPOAE)
- Logopädische und lerntherapeutische Beratung
- Therapie
- Elterntraining
- Sprechstunde zu Unterstützter Kommunikation (UK)
Vorstellungsgründe:
- Sprachentwicklungsverzögerung (Late Talker)
- Sprachentwicklungsstörung, Auffälligkeiten bezüglich Artikulation, Wortschatz, Grammatik, Sprachverständnis und Sprachgedächtnis
- auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung
- Lese- Rechtschreibstörung
- Stimmstörung/ Rhinophonie (Näseln)
- Stottern, Poltern
- Mutismus
- Störung der orofazialen Motorik, orale Wahrnehmungsstörungen
- Ess-, Trink- und Schluckstörungen
- Aphasie/ Dysarthrie
Mitarbeiterinnen mit Zusatzqualifikation, u.a.:
- Neuroentwicklungsphysiologischer Aufbau nach Pörnbacher (NEPA)
- Lerntherapie
- AD(H)S – Elterncoach nach dem OptiMind-Konzept
- Stottertherapie nach Lidcombe und KIDS
Ergotherapie im Arbeitsfeld Pädiatrie unterstützt und begleitet in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkte oder von Einschränkung bedrohte Kinder mit ihren Bezugspersonen. Ziel ist es, sie bei der Durchführung der für sie bedeutungsvollen Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.
In der Therapie dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassungen, und Beratung dazu, den Kindern im Alltag gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen (DVE 2007).
Die Ergotherapie im Kindesalter hat neben der Reintegration in Betätigungen, vorwiegend einen explorativen Charakter, um die Entwicklungsstruktur des Kindes zu beeinflussen und Neugier sowie das Gefühl von Selbstwirksamkeit zu stärken (Fischer 2006).
Vorgestellt werden Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit:
- zerebralen Bewegungsstörungen und neurologischen Erkrankungen
- Störungen der Grobmotorik
- Entwicklungsstörungen in unterschiedlicher Ausprägung
- zur Nachbetreuung von Frühgeborenen
- Syndromen
- peripheren Lähmungen
- Muskelerkrankungen
- Störungen der seelischen Integration
- Asymmetrien und Funktionsstörungen der Wirbelsäule
Die Aufgaben der Physiotherapie im SPZ:
- Befunderhebung durch freie Spielbeobachtung und/oder Assessment
- Therapie auf neurophysiologischer Grundlage (nach Bobath)
- Beratung und Anleitung der Eltern im Handling
- spielerische Förderung im Alltag
- Hilfsmittelberatung: Indikationsstellung und Beratung zu Hilfsmitteln und Orthesen in Zusammenarbeit mit Orthopädietechnikern
- interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Therapeut*innen und Ärzt*innen im Team
- Beratung und Zusammenarbeit mit behandelnden Therapeut*innen am Heimatort
Welche Ziele werden verfolgt?
- Entwicklung und Verbesserung der Motorik, Koordination, des Gleichgewichts und der Wahrnehmung
- größtmögliche Selbständigkeit im Alltag
- Vermeidung von Folgeschäden-Kontrakturen, Deformitäten und Entwicklungsverzögerungen
Zusatzqualifikation der Physiotherapeut*innen
- Bobath
- Manuelle Therapie
- PNF
Die Erziehung und Begleitung eines Kindes stellt Eltern jeden Tag vor eine neue Herausforderung. Erziehung und Begleitung eines Kindes mit einer Erkrankung fordert das System Familie heraus. Zur gemeinsamen Orientierung was an Unterstützungsangeboten für Familien in Potsdam und Umgebung möglich ist, besteht das Angebot im Sozialpädiatrischen Zentrum zur:
- sozialrechtlichen Beratung, Information und Klärung von Ansprüchen gegenüber anderen Sozialleistungsträgern
- Beratung und Hilfe bei der Antragstellung zum Schwerbehindertenrecht; Leistungen der
- Pflegeversicherung
- familienunterstützende Dienste
- Beratung und Einleitung empfohlener Beratung und Einleitung empfohlener Therapien, wie
- heilpädagogische Frühförderung, Rehabilitationsmaßnahmen und Mutter-/Vater-Kind-Kur
Förderverein des Sozialpädiatrischen Zentrums Potsdam
Donnerlittchen e.V.
Der Förderverein Donnerlittchen e.V. wurde im September 2018 als anerkannter gemeinnütziger Verein gegründet. Er unterstützt die Arbeit des SPZ Potsdam durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, mit Sachspenden und durch die Förderung von Projekten, die in anderer Form nicht finanziert werden könnten.
Zu den Mitgliedern des Fördervereins zählen Mitarbeiter*innen des Sozialpädiatrischen Zentrums, Eltern von betreuten Kindern und Jugendlichen sowie weitere engagierte Unterstützer, die sich für die Interessen und Bedürfnisse behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder einsetzen.