Muttermilch auch für die Allerkleinsten

Frauenmilchbank

Die Mutter- bzw. Frauenmilch spielt in der Ernährung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen eine wesentliche, gesundheitsfördernde Rolle. Denn Muttermilch enthält Nährstoffe und Antikörper, die für die Entwicklung und das Wachstum besonders wichtig sind. Doch wenn die Milch der eigenen Mutter (noch) nicht ausreicht, kann Spendermilch aus einer Frauenmilchbank überlebenswichtig sein.

Die positiven Erfahrungen und Erfolge, die wir auf unserer neonatologischen Station mit gespendeter Frauenmilch gemacht haben und auch wissenschaftliche Untersuchungen sprechen für den großen Nutzen der Frauenmilch zur Ernährung von Frühgeborenen.

Jeder Arbeitsschritt in der Frauenmilchbank – von der Spende der Milch bis zur Abgabe an Empfangskinder – wird nach definierten Standards erfasst und dokumentiert. Dies entspricht unserem hohen Qualitätsanspruch.

  • Die Milchmengen verschiedener Spenderinnen werden nicht vermischt.
  • Empfangskinder werden mit der Milch von nur einer Spenderin versorgt.
  • Die Milch wird vor der Verwendung mikrobiologisch getestet.
  • Mit Hilfe moderner Screeningmethoden wird die Übertragung von Infektionen annähernd ausgeschlossen.
  • Spendermütter werden durch geschultes Personal betreut.
  • Jede Frau dessen Kind nicht älter als 4 Monate ist.
  • Wer neben dem Bedarf für sein eigenes Kind einen Überschuss an Milch hat (mindestens 800 ml pro Woche).
  • Jede Mutter, die gesund ist, nicht raucht, keinen Alkohol trinkt und keine Drogen konsumiert.
  • Jede, die genug Kapazitäten hat um Frauenmilch sammeln zu können (Tiefkühlschrank).
  • Jede, die sich bereit erklärt, sein Blut auf mögliche Krankheiten untersuchen zu lassen (AIDS-Viren (HIV), Lues (Syphilis), Hepatitis A, B und C, Zytomegali und Toxoplasmose).

Was Sie außerdem vor dem Spenden Ihrer Milch wissen müssen:

  • Die Spende ist unentgeltlich. Sie erhalten jedoch eine Aufwandsentschädigung.
  • Falls sie spenden, wird Ihre Milch regelmäßig mikrobiologisch untersucht und bei zu hoher Keimbelastung vernichtet oder zurückgegeben.

Gründe für eine zeitweilige Unterbrechung von der Spende sind:

  • Akute fieberhafte Erkrankungen
  • Fieberhafte Erkrankungen mit Hautausschlag eines Familienmitgliedes
  • Magendarmgrippe
  • Brustentzündung
  • Hauterkrankungen, inkl. Pilzinfektion oder Fieberbläschen
  • Medikamenteneinnahme
  • Impfungen
  • Wenn Sie Symptome oder den Verdacht einer Corona-Infektion haben!

Erst nach der ersten Blutentnahme dürfen wir Ihre Milch annehmen. Bitte sammeln sie vorher keine Milch in der Annahme, wir könnten diese verwenden!

Wenn alle Formalitäten geklärt sind, erhalten die Spenderinnen von uns sterile Flaschen und Etiketten zum Beschriften. In einzelnen Fällen verleihen wir auch eine Milchpumpe. Jedoch erhalten Sie diese in der Regel gegen Vorlage eines Rezeptes Ihres Frauenarztes oder des Kinderarztes in der Apotheke oder im Reformhaus.

Die Milch wird in die von uns zur Verfügung gestellten Flaschen abgepumpt und mit Nachname und Abpumpdatum beschriftet. Anschließend sollten die Flaschen bei mindestens -18°C eingefroren werden.

Das Milchpumpenzubehör, welches mit der Muttermilch in Berührung gekommen ist, wird sofort nach Gebrauch mehrmals ausgespült. Danach sollten die Pumpenteile mit handelsüblichem Geschirrspülmittel gereinigt werden und im Wasserbad 10 Minuten abgekocht werden.

Die Frauenmilchbank wird informiert, wenn die von uns gestellten Flaschen alle befüllt sind. Ein Mitarbeitender holt die Milch nach Terminvereinbarung bei Ihnen ab und bringt neue Flaschen mit. Die Abholzeiten sind montags bis freitags zwischen 8:00 und 13:00 Uhr.

Die Spende ist beendet, wenn das Kind einer Spenderin den 4. Lebensmonat erreicht hat. Dann folgt die abschließende Blutuntersuchung. Ist auch die zweite Untersuchung unauffällig kann die Milch zur Spende freigegeben werden.

Die Milch wird von jeder spendenden Mutter separat verarbeitet und mikrobiologisch untersucht. Wenn die Milch verwendet werden kann, wird sie pasteurisiert und eingefroren bis zu 6 Monate gelagert.

Gerne geben wir Ihnen ein Feedback darüber wie viele Kinder wir mit ihrer Milch versorgen konnten.

So erreichen Sie uns

Kontaktinfomationen

Frauenmilchbank

Sie möchten einen Termin bei uns vereinbaren oder sich vorab informieren? Dann stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

Telefonisch können Sie uns während unserer Sprechzeiten erreichen.

Montag bis Freitag: 08:00 – 14:00 Uhr
Samstag und Sonntag: 08:00 – 13:00 Uhr
Feiertags: 08:00 – 13:00 Uhr

0331 241-35928

frauenmilchbank-potsdam@klinikumwb.de

Sie finden die Milchküche in Haus F, Ebene 5
 

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