Pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin Potsdam
Moderne Technik und individuelle Zuwendung
Kinder-Intensivstation
Auf unserer Kinderintensivstation betreuen wir schwerkranke Kinder vom Säugling bis zum jungen Erwachsenen.
Das Spektrum an Krankheitsbildern in der Kinderintensivmedizin ist sehr vielseitig und anspruchsvoll. So betreuen wir Kinder vom Neugeborenenalter bis in das 18. Lebensjahr. Einzelne wenige Patienten, die wegen einer lebenslangen Erkrankung schon sehr lange in unserer Klinik betreut werden, behandeln wir in Ausnahmefällen auch noch nach dem 18. Lebensjahr.
Unsere Behandlungsschwerpunkte
In der kinderärztlich geleiteten, interdisziplinär chirurgisch und pädiatrischen Intensivstation mit sechs Behandlungsplätzen betreut ein Team aus intensivmedizinsch erfahrenen Ärzt*innen, Pflegekräften, Therapeut*innen, Psycholog*innen und Sozialarbeiter*nnen vor allem folgende Krankheitsbilder:
- Schädel-Hirn-Verletzungen
- Versorgung bei schwere Verletzungen, z.B. mehrfachen Knochenbrüchen und inneren Verletzungen (Polytrauma)
- Verbrühungen und Verbrennungen, die einen großen Teil der Körperoberfläche betreffen
- Versorgung nach operativen Eingriffen, die einer intensivmedizinischen Nachüberwachung oder einer intensiven Schmerztherapie bedürfen z.B.
- nach großen Operationen in unserer Kinder- und Jugendchirurgie
- nach plastischen Operationen (z.B. nach Brandverletzungen)
- nach Operationen durch die Neurochirurgie
- nach Operationen durch die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
- nach Operationen durch die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
- Neurologische Notfälle, unter anderem epileptische Anfälle, Status epilepticus, Schlaganfall im Kindesalter und Entzündungen des Gehirns und der Hirnhaut (Encephalitis, Meningitis) oder der Nerven (z.B. Guillan-Barré-Syndrom)
- Respiratorische Notfälle, wie Asthmaanfälle, schwere Infektionen der oberen und unteren Atemwege (Bronchitis, Bronchiolitis, Lungenentzündung), Lungenversagen mit differenzierten invasiven und nicht invasiven Beatmungs- und Weaning-Strategien (HighFlow, CPAP, BIPAP, Druckunterstützte Beatmung, alle Formen der invasiven Beatmung inkl. NO-Beatmung)
- Schwere lebensbedrohliche Infektionen, Sepsis
- Therapie aller Schockformen
- Schwere allergische Reaktion
- Entgleisung bei Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus)
- Behandlung von Vergiftungen
- Betreuung nach Suizidversuchen oder psychiatrischen Ausnahmesituationen
- Betreuung bei Zustand nach Reanimation (z.B. Ertrinkungsunfälle, ALTE)
- Betreuung akuter kardiologischer Erkrankungen (Rhythmusstörungen, Herzmuskelentzündungen, Patienten nach herzchirurgischen Eingriffen in einem Herzzentrum)
- Therapieoptimierung bei schwer mehrfach behinderten Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit unseren Neuropädiaterinnen, auch in palliativen Lebenssituationen
Kooperationen
- Für Hämodialyse und Plasmapherese besteht eine Zusammenarbeit mit der Klinik für Kindernephrologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Klinik für Nephrologie des Klinikum Ernst von Bergmann.
- Für interventionelle Kardiologie (Herzkatheteruntersuchungen) und Operationen am Herzen arbeiten wir mit dem Deutschen Herzzentrum Berlin, der Klinik für Kinderkardiologie der Charité und dem Herzzentrum Leipzig zusammen.
- Sollte ein Lungenersatzverfahren (ECMO) notwendig werden, arbeiten wir hierfür mit dem Deutschen Herzzentrum Berlin zusammen.
- Patient*innen mit Tumorerkrankungen werden zur Weiterbehandlung an die Kinderonkologie der Charité verlegt.
Intensivmedizin – wie läuft das ab?
Ein höherer Personalschlüssel, moderne Überwachungstechnik und viel Erfahrung des Personals mit kritischen Situationen sollen vor allem Komplikationen und Notfälle verhindern bevor sie passieren. Daher werden Kinder und Jugendliche mit risikoreichen Erkrankungen oder nach großen Operationen im Intensivbereich betreut. Auch unsere allgemeinpädiatrische Station (F 2) ist mit einer zentralen Überwachung der Vitalwerte ausgestattet.
Natürlich dürfen Sie als Eltern jederzeit bei Ihren Kindern sein. Ihre alltäglich Einbindung in die normale Pflege (Waschen, Nahrungsgabe usw.) aber auch die gemeinsame Durchführung spezieller Pflege mit den Intensiv-Pflegekräften sind selbstverständlich. Direkt neben den Patient*innenzimmern stehen zwei Elternschlafräume zur Verfügung damit Sie in dieser schwierigen Situation auch während Ihres verdienten Schlafes in der Nähe Ihres Kindes sein können. Bei längeren Aufenthalten stehen auch Elternappartments auf dem Gelände des Klinikum Ernst von Bergmann zur Verfügung. Nur sehr wenige Maßnahmen, zum Beispiel Eingriffe unter sterilen Bedingungen, erfordern, dass Sie kurzzeitig nicht bei Ihrem Kind sein können.
Wir wollen, dass Sie als Eltern stets über alles informiert sind – nur so kann Vertrauen in die Behandlung entstehen. Sprechen Sie uns jederzeit bei Fragen an – wir erklären alle medizinischen und pflegerischen Aspekte sehr gern.
Natürlich gehören aufwändige Eingriffe, schmerzhafte Prozeduren oder Schmerzen nach Unfällen zum Alltag einer Kinderintensivstation. Daher legen wir größten Wert darauf, wann immer möglich, unangenehme Maßnahmen in Analgosedierung (im medikamentös eingeleiteten Schlaf, begleitet ggf. von starken Schmerzmitteln) durchzuführen. Unsere Kinderärzt*innen führen jährlich Hunderte dieser Sedierungen (z.B. auch im MRT, bei Endoskopien oder kleineren operativen Eingriffen) durch – wir sind hierfür Experten.
Eine "Arbeitsgruppe Schmerz" ist kontinuierlich damit befasst, die Schmerztherapie in unserem Bereich zu optimieren. Eine optimale Schmerz- und ggf. Beruhigungstherapie, medikamentös UND durch liebevolle, umsichtige Betreuung sind uns genauso wichtig wie optimale Therapieergebnisse.
Auch geplant kommen Kinder und Jugendliche zu uns, zum Beispiel für größere Operationen, zur Einstellung einer Heimbeatmung oder einer Optimierung bei schwer neurologisch erkrankten Kindern zu Anpassung einer komplexen Therapie. Bei Operationen werden unsere Patient*innen am Vortag von den Kinderchirurg*innen und von Anästhesist*innen in der Kindernotaufnahme untersucht und aufgeklärt und überprüft, ob ein Bett auf unserer Station zur Verfügung steht
Bei direkter Aufnahme auf die Intensivstation (z.B. zur Heimbeatmungsoptimierung) bitten wir um einen Anruf auf der Station am Vorabend des Aufnahmetages damit wir mit Ihnen absprechen können, ob das geplante Bett zur Verfügung steht oder eine (seltene) Terminverschiebung aufgrund von Notfällen nötig ist.
Stationstelefon
0331 241-35941